RUPERT WALTER FEDERSEL

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Die Bücher sind bei Stefanie Ahrer (Tel. 07252 / 70074) und im Buchhandel erhältlich.

aus dem Buch: Spuren in die Tiefe
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Sobald der Mensch
zu seiner wahren Größe
gefunden hat,
verläßt er
glücklich
seine Götter,
seine Retter
und Erlöser -
die "wirklichen"
genauso
wie die
eingebildeten.

              kind  
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Wenn deine Gefühle
nicht laut
schreien dürfen,
dann werden sie
zu Partisanen
deines Unterbewußten.
Sie töten
deine Lebendigkeit
und bleiben
unerkannt.

"Wir haben
alles fest im Griff",
sagte der Handlungsfähige,
uns seine Seele
ballte die Fäuste.

 
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schmett

Deine Worte
bringen mich

in Schwingung.
Das tut mir gut,
Es ist nicht
so wichtig
was Du sagst,
sondern,
dass Du
mit mir redest.

 
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Du wolltest
einen warmen
Händedruck
von mir.
Warum
ziehst du
deine Handschuhe
nicht aus?
Wer sich
in das Leben
eingeschwungen hat,
der fragt nicht mehr,
ob das vielleicht
jemanden
paßt oder nicht.
 
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Epilog

Es war an einem kalten Novembertag in einer ungeheizten Stube in der Nähe von Steyr-Christkindl in Oberösterreich,
als ich geboren wurde. Es war kurz vor dem Kreig und bald darauf mußte mein Vater einrücken. Das erste was ist tat: Ich habe fürchterlich geschrien. Es war kalt wie am Nordpol, trocken wie in einem Steinbruch, hell wie in der Sahara und ich war ganz plötzlich einsam wie ein Eremit. Ich wollte nichts lieber, als wieder zurück schwimmen in jenes dunkle, warme, weiche und nasse Paradies, aus dem ich soeben gestoßen wurde. Aber alles vergeblich. Das Schreien hat mir die Welt bald abgewöhnt. So zog ich es vor, brav und folgsam zu spielen, gehorsam und einfühlsam, nur um ein bisschen Liebe zu erhaschen. Wieviel Wut und Enttäuschung, wieviel Zorn und Schmerz hab ich wohl hinuntergeschluckt, um so zu werden, wie es die anderen wollten. Wie viele ungeweinte Tränen sind in mir versumpft, wie viele seelische Schmerzen, wie viele unterdrückte Gefühle sind in meinem Körper eingefroren? Was habe ich für die Zuneigung alles getan: Studien, Diplome und Weihen, Zeugnisse, Titel und Zertifikate und ich habe die halbe Welt bereist. Doch das alles hat die Bedürfnisse des verletzten Kindes, das ich einmal war und das heute noch in mir lebt, nicht befriedigen können. Jetzt beginnt der erwachsene Mann das kleine Kind zu verstehen, es zu trösten und anzunehmen, so wie es eben ist.
So gesehen bin ich jetzt auf den Spuren in die Tiefe, zu meinem Selbst, zu meinem göttlichen Kind.
Der Weg des Menschen führt immer nach Hause, nicht nur zu den unerfüllten Bedürfnissen seiner Kindheit, sondern zu seinem eigentlichen Selbst, zu seinem Gott, wie auch immer das jemand nennen will.
Keine Eltern dieser Welt sind in der Lage, dem Kind, das ihnen anvertraut ist, das zu geben, was es wirklich braucht. Die Bedürfnisse sind größer als alle Möglichkeiten der Welt, sie zu erfüllen. Und was bleibt, ist die Sehnsucht. Es kommt darauf an, sie zu akzeptieren und als Teil des Menschseins in sein Leben zu integrieren.
Unsere Existenz ist größer als unser Leben. Jenseits von Leben und Tod ist der Mensch auf dem Weg zu sich selbst.
Ich wünsche Ihnen erlöste Gefühle und gute Begleiter auf Ihrem Weg.

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